Diplom, WS 2000/01 Die Arbeit „Mythos Göttin“ setzt sich mit zwei Themenbereichen auseinander. Zum einen ist es der Bereich der Mythenforschung, verbunden mit der sich wandelnden Bedeutung von Mythologie und Mythologisierung. Zum anderen stellt diese Arbeit meine subjektive analysierende Betrachtung der Geschichte der Frau dar. Mythen haben zu jeder Zeit einen bestimmten gesellschaftlichen Wert, sie spiegeln Zustände, Strömungen oder Bedürfnisse wider, erscheinen immer wieder auch in abgewandelten Formen und werden dem Zeitgeist entsprechend interpretiert. Sicher ist, dass sie am Anfang der Geschichte oder besser „vor“ der Geschichte von größter Bedeutung für die Menschen einer Gemeinschaft waren. In ihnen drückte sich ein vollständiges Weltbild aus. Die Erzählungen schilderten die Kultur mit ihren Traditionen und Gebräuchen, das Wirken der Naturkräfte und das Handeln der Menschen; sie begründeten die „mündliche Geschichtsschreibung“. Das begriffliche, wissenschaftliche Weltbild der griechischen Philosophie entstand im Laufe der Zeit aus dem mythischen Weltbild. Die Mythologie wurde fortan zunehmend politisiert und psychologisiert, besonders in der klassischen Tragödie und ihrer Folge.