Illustration an der HBK Braunschweig

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Hannah Robold „reminutage“

reminutage
Zeichnerische Auseinandersetzung mit klassischem Tanz.
BA Thesis Wintersemester 2015/16

Betreuer: Ute Helmbold, Ulrike Stoltz

Tanznotation mag auf den ersten Blick als ein sehr spezielles Themengebiet erscheinen, tatsächlich ist es in erster Linie ein Beispiel für den Versuch des Festhaltens von Vergänglichem. Tanz scheint sich besonders schwer festhalten zu lassen: Das Fixieren eines Moments ist hier noch nicht systematisiert; es besteht keine verbindliche Aufzeichnungsmethode, während in anderen Bereichen eine Einigung auf eine Notation gefunden wurde (z.B. in der Musik: Partituren auf der Grundlage eines Notensystems). Dem Tanz als Zusammenspiel von Körper und Geist wohnen Qualitäten inne, die jeder Tänzer und Betrachter individuell erlebt. Bis heute wird aus diesem Grund trotz fortgeschrittener Technik auf das handschriftliche Fixieren von Choreographien zurückgegriffen; der persönliche Bezug zum Notierten spielt also eine wichtige Rolle. Im Anbetracht des Spannungsverhältnisses zwischen dem Flüchtigen, Leichten und dem Bedürfnis, dieses einzufangen, erscheint mir die offene Herangehensweise an die Notation von Tanz als vielversprechender Ausgangspunkt für eine freie, ungebundene Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Wichtigkeit der persönlichen Wahrnehmung für das Niederschreiben eröffnet mir im Hinblick auf meine eigene tänzerische Erfahrung die Möglichkeit, aus der Bewegung heraus zu denken und damit zu notieren. Entstehende Notations- und Analyseversuche sind nicht nur als Gedächtnisstütze von Interesse, sondern eröffnen Ansatzpunkte für die Diskussion über Tanzwahrnehmung und Nachvollziehbarkeit, genauso wie über die Aufgabe der Archivierung und Rekonstruktion, die gegenseitige Abhängigkeit von Zeit und Bewegung sowie die Rolle des Tänzers als Individuum. (…)

In Anbetracht der Vielzahl an gesammelten Hintergründen und Querverbindungen (manche relevant, andere weniger), hatte ich den Anspruch, meine Erkenntnisse zu bündeln. Es schien mir jedoch unmöglich, aus sämtlichen Informationen ein Bild zu destillieren. Erst mit die Erkenntnis, der Arbeitsprozess an sich besitze bereits Potenzial und der Betonung des Jetzt (im Sinne des momentanen Standpunktes und Wissensstandes) wurde mir die Last von den Schultern genommen, eine fertige Arbeit abzuliefern. Sie ist genau das nicht, sie ist eine Momentaufnahme. Sie ist für mich die adäquate Visualisierung meines (theoretischen und praktischen) Rechercheprozesses.