Illustration an der HBK Braunschweig

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Cäcilia Holtgebe „Gefüge“

Freies Projekt, WS 2012/13

Der menschliche Körper ist für mich eine gigantische Konstruktion,
die vielen kleinen Ordnungsmechanismen unterliegt. Von Außen
betrachtet hat Jeder von uns eine andere Körperform – ob dick, dünn,
klein, oder groß – jedoch besteht jeder unserer Körper aus den
gleichen Komponenten. Durch die vielen Schichten aus Haut, Muskeln
und Knochen gelangen wir in unser Innerstes zu unserer Organe.
Die Meisten liegen an- und ineinander unter dem Rippenkonstrukt und
sind verbunden durch kabelähnliche Adern und Schläuche. Unsere
Organe bilden eine Art Fabrik oder Labor. Es wird gepumpt, weitergeleitet,
gefiltert und ausgeschieden.
Die Aneinanderreihung der Funktionen bildet ein Gefüge, welches unser
Leben ermöglicht. Kommt es zu einem Ausfall eines Mechanismus in
der Funktionskette, droht der Stillstand. Aber ist es wohl möglich durch
Umordnung etwas Neues entstehen zu lassen?

Ich habe mich dem Thema zeichnerisch sowie druckgrafisch angenähert.
Der Kontrast zwischen schwarz/weißen Radierungen und farbigen Buntstiftzeichnungen
ist groß und gewollt und es ergibt sich eine interessante
Spannung. Zu den fleischfarbenen oder kontrastreichen Farbmischungen
und künstlich wirkenden Buntstiftzeichnungen, stehen die in Graustufen
ausgearbeiteten Radierungen, wie Röntgenbilder oder Mikroskopaufnahmen
gegenüber. Zellen werden in ihrer unterschiedlichen Trennungsphase
sichtbar, Vermessungen werden vorgenommen und Flüssigkeiten getrennt
weitergeleitet.
Da ich mit beiden Arbeitswegen parallel gearbeitet habe, ist den Bildern
nicht nur die inhaltliche Verbindung zu entnehmen, auch ein gestalterischer
Konsens wird durch die reduzierte Formensprache und die Farbflächigkeit
deutlich.